Des sichd eich gleich

"Beschreibe Dein Dorf und Du beschreibst die Welt." Selten hat ein Zitat so gut gepasst wie dieser Spruch von Leo Tolstoi für das neue Buch von Helmut Haberkamm. Und selten wurde ein Leitmotiv so unangestrengt umgesetzt wie hier. Helmut Haberkamm, der Chronist des Unspektakulären, hat sich wieder auf den Weg durch sein kleines Universum gemacht, das noch immer zuverlässig dort endet, wo das Fränkische keiner mehr versteht, und seine Alltagsgeschichten gesammelt. (...)
Wie Helmut Haberkamm überhaupt bei aller Vorliebe für das Idyllische kein naiver Heimatdichter ist. Dazu sind seine Bilder zu einprägsam, dazu spricht er auch zu unbeirrbar, ja eigensinnig seine eigene Sprache. Außerdem verfügt er über einen Witz, der schnell alles Biedermeierlich-Behagliche aus seinen Texten vertreibt. Und schließlich zeigen viele seiner Gedichte einen ausgeprägten Kunstwillen, was sich nicht nur am festgefügten Reimschema, sondern auch an der Wortwahl, Interpunktion und Syntax festmacht. Das sitzt und hat dennoch Luft. Und vor allem: Des sichd uns gleich!
Nürnberger Nachrichten, 6.12.2001

Helmut Haberkamm ist nicht nur ein Dichter. Er ist ein Wortkünstler, ein Sprachkomponist, ein Akrobat, der die Mundart, die viele für grob und stumpf halten, virtuos zum Klingen bringt.
Fränkische Landeszeitung, 19.6.2002

 
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